Stubenspiel Geierwally
2005
##Magie des "Stubenspiels" Die „Geierwally“ und „s’ Almröserl“ der Schwoagara Dorfbühne sind sogenannte „Stubenspiele“. Der Begriff bezeichnet Theater, bei dem nicht die Zuschauer ins Theater gehen, sondern die Schauspieler, die Zuschauer in ihren Stuben oder dort, wo sie sich sonst gerne aufhalten, aufsuchen. Da gibt es keine Rampe und es muss der Kontakt schnell hergestellt werden, weil es keine andere Magie, weder Vorhang noch große Beleuchtung oder Dekoration gibt. Alle Faszination geht vom Spieler aus, der die Zuschauer in seine Geschichte mit einbezieht. Selbst tragische Handlungen werden lustig erzählt, denn der Zuschauer will unterhalten werden und sich dem schnellen Wechsel zwischen Ironie und Heroismus, zwischen Witz und Ernst, zwischen Text und Musik hingeben.
##Kurze Inhaltsbeschreibung:
Urwüchsig und stolz wie die mächtigen Tiroler Berge, in denen die Geschichte spielt sind auch die Menschen, um die sich die Handlung dreht. In unbändigem Trotz widersetzt sich Wally ihrem Vater, der ihr den ungeliebten Vinzenz als Bräutigam aufzwingen will. Sie verläßt das Vaterhaus, nimmt Einsamkeit und Not auf sich. Abenteuer, dramatische Szenen, Gefühle, Leidenschaft, Demütigung und zum Schluß ein ... ??? Viele Menschen verbinden mit der Geierwally eine wahre Geschichte, die so wie sie im Film oder auch hier bei uns auf der Bühne erzählt wird, nie passiert ist. Mit richtigem Namen hieß die später unter „Geierwally“ berühmt gewordene Tirolerin Maria Anna Knittel (verheiratete Steiner). Als die siebzehnjährige Büchsenmachertochter in die Hosen ihres Bruders Honnus schlüpfte, da ahnte sie nicht, dass Ihr kühnes Wagnis, einen Adlerhorst in der Saxenwand auszuheben, Geschichte machen würde. Keiner der Burschen aus Elbigenalp hatte den Mut aufgebracht, sich in die wilden Klüfte, dem Madauergrund abseilen zu lassen. Doch die Nanno (so wurde sie im Volksmund genannt) erklärte kaltblütig, dass „sie der Mann dazu sei“ und schwebte bald in halsbrecherischer Höhe ihrem Ruhm als „Geierwally“ entgegen. Ihr Abenteuer vom Adlerhorst bestand sie 1858 und ein weiteres Mal im Jahre 1863.